Ein Radmarathon der Superlative: 5.500 Höhenmeter und 4 Alpenpässe werden auf einer Strecke von 227 km überwunden. Nur mit eigener Muskelkraft und eisernem Willen. Von Sölden führt der Rundkurs nach Südtirol und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Diese Herausforderung zu meistern gilt für viele Sportler als lang gehegter Traum. Unter tausenden Bewerbern haben jedes Jahr nur 4.000 die Möglichkeit, diesen zu verwirklichen. Sie dürfen sich über einen der heiß begehrten und limitierten Startplätze freuen. Im August zieht der Mythos Ötztaler Radbegeisterte aus aller Welt in seinen Bann. Und nach strapaziösen Bergetappen geht der Traum für so manchen Teilnehmer beim Anblick der Zieleinfahrt endlich in Erfüllung.
Langsam lassen sich Melis eigene Gedanken zum Rennen in Worte fassen.
Am Freitag fuhr ich im Vorfeld zum Ötztaler Radmarathon den Bike4Help Prolog - Einen Kilometer und 100 hm – ALLOUT. Mit einer Zeit von 4:40 Sekunden belegte ich den 5. Platz – dies ermöglichte mir den Zutritt in den ersten Startblock. Das Rennen war somit im Vorfeld schon viel entspannter und die turbulente Fahrt von Sölden nach Ötz war zumindest etwas weniger gefährlich.
Dann am Sonntag, den 31. August um 6:30 Uhr ging es mit dem Startschuss nach Ötz. Froh, die turbulente Fahrt nach Ötz überstanden zu haben, ging es aufs Kühtai. Das Rennen fühlte sich gut an. Kühtai, Brenner, Jaufen - alle Anstiege liefen wirklich super.
In St. Leonhard im Passeiertal kam ich mit einer Zeit von 6:24 an. Dann hieß es „nur“ noch aufs Timmelsjoch zu kommen. Ich merkte zuvor im Laufe des Rennens, dass sich mein Magen immer wieder etwas bemerkbar machte. Dieses Problem hatte ich im Vorjahr beim Anstieg zum Jaufenpass.
Dieses Jahr erwischte es mich nach St. Leonhard. Ich hatte Mühe, mich aufs Fahren zu konzentrieren und musste mich wirklich mental Kilometer für Kilometer – 1900 hm und 30 km – hochhanteln.
Nach dieser mentalen Leistung war ich froh, das Timmelsjoch geschafft zu haben und kam dann mit einer Zeit von 9:49:05 (reine Fahrzeit 9:40) ins Ziel. Das bedeutet: 30. Platz AK / 77. Overall. Meine Fahrzeit konnte ich um 19 Minuten verbessern, aber leider ließ ich am Timmelsjoch viel Zeit liegen.
Gestern war ich noch der Meinung, dass ich das Rennen nie mehr fahre. Heute denke ich mir : 3/4 vom Rennen liefen super, was wenn 4/4 klappen würden? Die Ernährung während des Rennens war momentan nicht optimal für mich. Mal schauen…
Vielen lieben Dank an meinen Mann und allen zusätzlichen Betreuern für die Unterstützung und Verpflegung. ❤️


